Historie
1947 bis 1956: Die Anfänge
In der Nachkriegszeit legt Alfred Talke sen., ein schlesischer Zimmermann, in Hürth den Grundstein für das Transportunternehmen TALKE. Spezialisiert auf den Braunkohlentransport für die Chemieindustrie, bewältigt das Unternehmen erfolgreich die Herausforderungen der Nachkriegszeit. Im Zuge technologischer Entwicklungen in der Chemiebranche passt sich TALKE an und entwickelt sich zu einem maßgeblichen Partner in der Chemielogistik.
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt – oder in unserem Fall mit dem ersten Lkw. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fassen die Alliierten den Entschluss, Deutschland wirtschaftlich wieder auf die Beine zu helfen. Im Rheinland profitiert von diesem Schritt die hier traditionell verwurzelte Chemieindustrie. Dies erkennt 1947 auch der damals 32 Jahre alte schlesische Zimmermann Alfred Talke sen. In Hürth gründet er das nach ihm benannte Transportunternehmen.
Hauptladung ist zunächst Braunkohle, die als Energieträger für die Produktion in der Chemieindustrie in großen Mengen benötigt wird. Alfred Talke sen. transportiert sie rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Tatkräftig unterstützt wird er von seiner Frau Marga. TALKE ist somit vom ersten Tag an auch ein Familienunternehmen.
Historie
1950: Viele der ersten Lkw erwirbt TALKE von der Militärregierung
In den schwierigen Nachkriegsjahren sichert Alfred Talke sen. durch kluges Verhandeln wichtige Fahrzeuge für TALKE. 1950 kauft er einen Lkw-Anhänger, 1951 folgt ein Büssing-Lkw – beides Meilensteine für das junge Unternehmen in einer Zeit knapper Ressourcen.
Fortschritt und Wachstum mit der Chemieindustrie
Das Wachstum des noch jungen Betriebs droht jedoch bald von den zahlreichen Herausforderungen der Nachkriegsjahre ausgebremst zu werden. Transportfahrzeuge sind Mangelware und werden überall gebraucht. Mit großem Verhandlungsgeschick erhält Alfred Talke sen. am 21. Juli 1950 die Zusage zum Kauf eines Lkw-Anhängers T2 10146. Verkäufer ist die amtierende Militärregierung, bezahlt wird per Überweisung an die Regierungshauptkasse. Ein Jahr später wechselt über die gleiche Quelle ein Büssing-Lkw in den Fuhrpark von TALKE.
Doch nicht nur TALKE feiert in dieser Zeit wichtige Erfolge. Erstmals werden Kunstfasern aus Polyacrylnitril hergestellt. Aus der Faser entstehen unter anderem Teppiche, Vorhänge, Gartenschirme-Bezüge sowie Sport-, Freizeit- und Arbeitskleidung. Ein neuartiger Weichschaumstoff aus Polyurethan kann für Schwämme, Matratzen, Filtermaterial und vielfältige weitere Zwecke eingesetzt werden. Per Zufall entdeckt der Chemiker Fritz Stastny bei BASF im Jahr 1949 zudem ein Verfahren zum Aufschäumen von Polystyrol – der Jahrhundertwerkstoff Styropor entsteht.
Historie
1952: Alfred Talke entwickelt den ersten eigenen Lkw für den sicheren Transport flüssiger Chemikalien
Damit schafft er einen neuen Standard. Bis in die frühen 1960er Jahre wird ein Großteil der eingesetzten Fahrzeuge selbst entwickelt und hergestellt.
TALKE wird zum Industriepartner für Chemielogistik
Mit den technologischen Durchbrüchen in der chemischen Industrie steigen die Anforderungen an Transporteure. Für die Massenproduktion der verschiedenen Werkstoffe werden große Mengen flüssiger Chemikalien verwendet. Alfred Talke stellt sich der Herausforderung. Er entwickelt den ersten eigenen Lkw für ihren sicheren Transport – und schafft damit einen neuen Standard. Der Fuhrpark wächst in der Folge auf fünf Lkw und fünf Anhänger. Noch bis in die frühen 1960er Jahre wird ein Großteil der eingesetzten Fahrzeuge bei TALKE selbst entwickelt und hergestellt. Schon 1953 wächst auch TALKE als Ganzes über die Grenzen des Stammsitzes in Hürth hinaus: In Düsseldorf entsteht eine erste Zweigniederlassung.
1953: In Düsseldorf entsteht eine erste Zweigniederlassung
Derweil wächst der Fuhrpark kontinuierlich an. Noch bis in die frühen 1960er Jahre entwickelt TALKE den Großteil seiner eingesetzten Fahrzeuge und Anhänger selbst.
Die optimale Unterstützung seiner Kunden aus der chemischen und petrochemischen Industrie ist aber ebenso stark mit dem Erfindergeist von Alfred Talke sen. verbunden. Unter der Nummer 1 057 970 erhält er am 26. Juli 1956 die Patenturkunde für ein „Fahrzeug mit auf der ebenen Ladefläche abgesetztem Behälter zum Transport von Staubstoffen od. dgl.“. Hinter der etwas sperrigen Formulierung verbirgt sich nicht weniger als der vermutlich erste Flexitank: Das für den Transport von Feststoffen ausgelegte Fahrzeug lässt sich mithilfe einer Gummiblase für den Transport flüssiger Chemikalien umbauen.